Immobilienverkauf 2.0 – Warum Home Staging Sinn macht

Wenn von Home Staging die Rede ist, ist das professionelle Herrichten einer Immobilie für den Verkauf gemeint (Home = Haus/Zuhause, Staging von „stage“ = Bühne). Man könnte auch sagen, Home Staging ist visuelles Marketing für Immobilien, die dadurch für Käufer, insbesondere Eigennutzer, äußerst attraktiv werden. Deshalb verkaufen sich „gestagete“ Immobilien auch doppelt so schnell und mit einem Verkaufsgewinn von bis zu 15%.

Eine Beitrag von Sabine Titschert

Aber wie funktioniert Home Staging genau?

 Jedes Home Staging-Projekt ist i.d.R. sehr umfangreich und ähnelt einem kompletten Umzug, allerdings in Rekordzeit. Am Beispiel einer leerstehenden Immobilie, wird bei der Objektbegehung mit einem Home Stager (m/w) zunächst die Käuferzielgruppe definiert. Anschließend entwickelt diese/r dann vor verkaufspsychologischem Hintergrund, ein auf die Immobilie und die jeweilige Zielgruppe abgestimmtes Einrichtungskonzept, bestehend aus Mobiliar, Beleuchtung und Dekoration. Dieses gesamte Inventar wird für einen Zeitraum, meistens für bis zu 3 Monate, vermietet und nach dem Verkauf wieder abgeholt.

Falls notwendig, werden auch andere vorbereitende Maßnahmen wie z.B. reinigen, reparieren oder Boden- bzw. Malerarbeiten, vorgenommen. Ziel ist: Der gute Gesamteindruck der Immobilie muss stimmen. Sie soll sich deutlich von anderen abheben und durch ansprechendere Fotos sofort ins Auge fallen. Bei der Besichtigung sieht der Käufer (m/w) schließlich das, was er sehen möchte: ihr/sein zukünftiges Zuhause. Acht von zehn Menschen fehlt aber leider das Vorstellungsvermögen, einen Raum eingerichtet oder anders eingerichtet vor Augen zu haben. Durch Home Staging dagegen ist dem Käufer (m/w) aber das Potential der Immobilie sofort ersichtlich. Darüber hinaus erreicht Home Staging den Käufer (m/w) auf emotionaler Ebene und macht  am Ende Kaufentscheidungen, auch im Hinblick auf mögliche Käuferkonkurrenz und Preisverhandlungen, viel einfacher.

 Was kostet Home Staging?

Home Staging hat seinen Preis und sollte daher auch als Investition vor dem Verkauf betrachtet werden. Diese zahlt sich aber durch einen besseren und schnelleren Verkauf wieder aus. Diese Herangehensweise ist in Deutschland aber noch relativ neu. Dennoch ist ein erfolgreicher Verkauf oft erst durch Home Staging überhaupt möglich! Die Maßnahmen sind i.d.R. immer günstiger als eine Preisreduktion. Je nach Aufwand und Umfang, liegen die Ausgaben bei ca. 1-3% vom Verkaufspreis. Außerdem sollten die Kosten von Anfang an mit einkalkuliert und eingepreist werden. Die zu verkaufende Immobilie ist am Ende immer ein Produkt und Home Staging die dazu passende Marketingstrategie. In seinem Ursprungsland, den USA, wird Home Staging nicht umsonst, seit über 30 Jahren erfolgreich und selbstverständlich eingesetzt.

Kann ich meine Immobilie nicht auch ohne Home Staging verkaufen?

Natürlich verkaufen sich Immobilien nach wie vor auch ohne Home Staging. Aber auch in angespannten Märkten, gibt es Immobilien, die nicht ohne diese Vorbereitung verkauft werden sollten. So kann z.B. selbst eine Wohnung in der besten Lage augenscheinlich höchst attraktiv sein, aber auf den zweiten Blick, vielleicht mit dem Grundriss nicht überzeugen. Oder Verkäufer unterliegen dem Druck besonders schnell verkaufen zu müssen. Wer zudem nicht lange um den Preis feilschen, sondern direkt zum besten Preis verkaufen möchte, dem ist Home Staging ebenfalls anzuraten. Auch „verbrannte“ Immobilien bekommen durch Home Staging ein ganz neues Gesicht und finden durch komplette Neuvermarktung schnell einen neuen Eigentümer. Da Home Staging in Deutschland noch auf dem Vormarsch ist, bietet es aktuell auch eine gute Möglichkeit, sich und die zu verkaufende Immobilie vom Wettbewerb abzuheben.

Home Staging quer gedacht

 Wer immer noch glaubt, Home Staging brauche man im aktuellen Markt nicht, sollte noch einmal einen Schritt zurückgehen und darüber nachdenken, WER aktuell die (größte) Käuferzielgruppe (Eigennutzer) von Immobilien darstellt? Ich behaupte, es handelt sich um die späteren Jahrgänge der „Generation X“ sowie der ersten Jahrgänge der „Generation Y“. Besonders letztere gilt als sehr technik-affin, ist sie doch die erste Generation, die mit Internet und digitalen Medien aufgewachsen ist. Dementsprechend sucht diese Zielgruppe vorwiegend Immobilien im Internet, gilt als anspruchsvoll und legt viel Wert auf einen guten und individuellen Lebensstandard. Im zweiten Schritt kann man nun noch einmal überdenken, ob man diesen Ansprüchen und Wünschen durch das aktuelle Immobilienmarketing analog wie digital, wirklich gerecht wird? Oder ob es sich nicht vielleicht doch lohnt, mit Home Staging eine kleine Extrameile zu gehen um die richtige Kundenansprache zu treffen? Soviel sei gesagt: Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Home Staging holt Immobilien aus der Vergleichbarkeit, steigert Verkaufschancen um ein Vielfaches und macht durch glückliche Kunden (auf beiden Seiten), erfolgreicher.

Wo finde ich einen guten Home Stager?

Home Staging ist in Deutschland derzeit keine geschützte Berufsbezeichnung. Dennoch gibt es Möglichkeiten sich als Home Stager (m/w) ausbilden zu lassen z.B. bei der DGHR oder IHK. Deshalb ist ein guter Anhaltspunkt zu schauen, wie und wo der Home Stager (m/w) sein Handwerk erlernt hat. Ein seriöser Home Stager (m/w) wird auch niemals Mängel verdecken oder Maßnahmen anwenden, die nicht zielführend sind. Weniger zielführend wären z.B. kein einheitliches Einrichtungskonzept bzw. nur ein „Teil-Staging“ anzubieten. Es sollten nämlich grundsätzlich alle Räume „gestaged“ werden, denen auch eine Funktion zugesprochen werden kann. Ein „guter“ Home Stager wird mit Ihnen immer die beste Lösung für ihre Immobilie besprechen, ein transparentes Angebot machen und jederzeit für Sie ansprechbar bleiben.

Fazit

 Egal ob Privatverkäufer, Makler, Investoren (Fix&Flip) oder Bauträger (Musterwohnungen) –

Home Staging ist eine Investition und bietet allen Beteiligung eine Win-Win-Win-Situation!

 

 

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