Immobiliendarlehen: 5 wichtige Tipps aus der Praxis

Diese Fehler sollten beim Immobiliendarlehen vermieden werden

Möchtest Du Deinen Traum von der eigenen Immobilie erfüllen und Dir ein Haus kaufen, dann ist ein Knackpunkt die Finanzierung. Schließlich hat kaum jemand das nötige Kleingeld, um mal eben die Immobilie komplett aus den liquiden Mitteln zu finanzieren. Um dennoch sich den Wunsch zu erfüllen, muss meist ein Darlehen oder eine anderweitige Finanzierung gesucht werden.

Welche Fehler können im Zuge des Erwerbs der Immobilie auftreten und wie kannst Du diese vermeiden?

Den Kredit ohne Eigenkapital finanzieren

Der Kauf einer selbstgenutzten Immobilie ist mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden. Daher sollten im Vorfeld schon die gröbsten Fehler vermieden werden, da diese im späteren Verlauf zu großen Mehrkosten führen können.

Ein großer Irrtum ist, dass Banken sehr bereitwillig das Darlehen bereitstellen und den Bau oder Erwerb von Immobilien grundsätzlich auch ohne Eigenkapital unterstützen. Wahr ist, dass Banken generell sehr bereitwillig ein Darlehen vergeben, wenn von diesem Geld eine selbstgenutzte Immobilie gekauft werden soll, schließlich handelt es sich hierbei um eine langfristige Investition.

Allerdings wird zur Sicherheit immer noch ein gewisser Anteil an Eigenkapital benötigt, um das Haus finanzieren zu können. Pauschal angenommen wird hierbei ein Anteil von 20 bis 30 Prozent an der Gesamtfinanzierung, die über das Eigenkapital stattfinden sollte.

Dadurch wird das Risiko für die Banken gesenkt und die Kosten für den Kredit sinken ebenfalls. Wenn Du also am Kauf einer Immobilie interessiert bist, dann wirst Du ohne das nötige Kleingeld diesen Kauf nicht durchführen können. Spare also schon rechtzeitig dafür, damit das Immobiliendarlehen bewilligt wird.

Dabei solltest Du unbedingt darauf achten, auch trotz der Investition des Eigenkapitals noch genügend Rücklagen zu haben. Denn plötzlich ein unerwarteter Fall auf, der ebenfalls Kosten nach sich zieht, dann solltest Du diese Kosten bedienen können. Investiere also nicht Deine gesamten Rücklagen in die Eigenkapitalfinanzierung, sondern versuche noch einen Puffer an Reserven auf dem Konto zu erwirtschaften.

Die Schwankungen der Zinsbedingungen

In der Regel wird das Darlehen für den Kauf des Hauses für einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren mit fixen Zinsen abgeschlossen. Hierbei handelt es sich meist um ein Annuitätendarlehen, bei welchem die regelmäßigen Zahlungen (Annuität) für den Erwerber der Immobilie grundsätzlich gleich bleiben. Sinkt der Schuldenstand, sinken auch die Zinsen und der Tilgungsanteil steigt. Demnach bleibt die Gesamtsumme der Annuität, bestehend aus Zins und Tilgung gleich.

Dies hätte logischerweise zur Folge, dass bei dem Anschlussdarlehen nach dem Ablauf des ersten Darlehens, die Zinsbelastung sinkt. Schließlich sind durch die Tilgungen die Gesamtverbindlichkeiten gesunken. Steigt das allgemeine Zinsniveau allerdings, dann kann die Zinsbelastung ebenfalls drastisch ansteigen. Dies hat zur Folge, dass das Anschlussdarlehen wesentlich teurer wird. Du solltest also nicht davon ausgehen, dass die Finanzierung im Zeitverlauf immer günstiger für Dich wird. Zinsschwankungen können beim Anschlussdarlehen für höhere Kosten sorgen, die Du in jedem Fall mit kalkulieren musst.

Ein zu geringer Tilgungsanteil

Als Grundlage für die Tilgung wurde lange Zeit angenommen, dass die Höhe von einem Prozent ausreichend sei. Die Tilgung in Höhe von einem Prozent im ersten Jahr, wahr vor allem in den vergangenen Jahrzehnten ein beliebter Richtwert.

Allerdings muss hierbei beachtet werden, dass die Umstände grundsätzlich andere waren. Die Zinsen waren wesentlich höher und oftmals konnten sich die Immobilienerwerber einen höheren Tilgungssatz schlichtweg nicht leisten.

Heutzutage sind die Zinsen allerdings sehr niedrig. Dies ermöglicht Dir die Option auch einen höheren Tilgungssatz zu vereinbaren. Dadurch sinken insgesamt die Kosten für das Darlehen und der Kredit ist schneller abbezahlt. Daher solltest Du, wenn möglich einen höheren Tilgungssatz vereinbaren und zudem die Optionen von Sondertilgungen einräumen. Hast Du auf ein Mal Sondereinnahmen, dann kannst Du diese in den Kredit der Immobilie investieren.

Die Immobilie kontrollieren

Ein weiterer Fehler ist, dass die Immobilie nicht immer ausreichend geprüft wird. Häufig wird zu viel Energie investiert, um die Finanzierung zu verhandeln und in dieser Hinsicht die beste Entscheidung zu treffen. Der Traum vom Eigenheim kann schnell die eigene Entscheidungsfindung beeinflussen und davon ablenken, ob die Immobilie überhaupt geeignet ist.

Vor dem Kauf sollte die Immobilie umfassend geprüft werden. Denn Schäden können nicht nur oberflächlich vorhanden sein, sondern sich tief im Mauerwerk versteckt befinden.

Hierzu solltest Du vor dem Kauf unbedingt einen Sachverständigen beauftragen, der die Immobilie prüft. Du solltest auch selber Dir Kenntnisse aneignen, um die Tauglichkeit der Immobilie zu bewerten. Mit einem Feuchtemessgerät kannst Du zum Beispiel nachprüfen, ob das Mauerwerk in einem gutem Zustand ist. So bist Du langfristig davor geschützt, die Folgeschäden zu tragen.

Beim Kauf der Immobilie solltest Du also sowohl auf die bestmöglichen Konditionen des Darlehens achten und den Zustand der Immobilie ausdrücklich bewerten. Nur dann wird der Erwerb der Immobilie auch zu einem positivem Erlebnis.

Getagged mit: ,